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Abbildung 6: Bildung von Rückstellungen
Weil durch die Rückstellungsbildung der entsprechende Aufwand
gebucht wurde, verbleibt weniger Gewinn, der ausgeschüttet
werden kann. Sofern mindestens in Höhe des gebuchten Aufwands dem Unternehmen durch Umsatzerlöse Einzahlungen zugeflossen sind, ergibt sich der erste Finanzierungseffekt. Denn
die Umsatzerlöse in Höhe der gebuchten Aufwendungen wegen
der Rückstellungsbildung verbleiben so im Unternehmen und
stehen beispielsweise für Finanzierungen zur Verfügung.
Der zweite Finanzierungseffekt ergibt sich durch die gestundete
Steuer. Durch die Rückstellungsbildung wird Aufwand gebucht.
Dieser Aufwand verringert das Jahresergebnis des Unternehmens. Und so verringert sich der zu versteuernde Gewinn in diesem Jahr. So stehen die Beträge, die anteilig sonst an Steuern
mehr zu zahlen gewesen wären, ebenfalls zum Beispiel für Finanzierungen zur Verfügung.
Wichtiger steuerlicher Hinweis:
Es gilt unbedingt zu beachten, warum hier nicht von Steuerersparnis, sondern von Steuerstundung gesprochen wird. Denn der
steuerliche Differenzbetrag, der aufgrund der Rückstellungsbildung nicht zu zahlen ist, wird lediglich gestundet. Es wird dem
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Unternehmen keineswegs erspart, diesen steuerlichen Differenzbetrag zu zahlen.
Schließlich wird die Rückstellung irgendwann in Anspruch
genommen. Zu diesem Zeitpunkt, an dem das entsprechende
Ereignis eintritt, ist die Rückstellung erfolgswirksam und so gewinnerhöhend aufzulösen.
Die Bildung von Rückstellungen
Eine willkürliche Bildung von Rückstellungen ist nicht zulässig.
Aus diesem Grunde hängt die Bildung von Rückstellungen von
folgenden Voraussetzungen ab:
n muss eine Verbindlichkeit gegenüber einem Dritten bestees
hen
n
diese Verbindlichkeit muss in der Zeit vor dem Bilanzstichtag
verursacht worden sein.
n einer Inanspruchnahme muss ernsthaft zu rechnen sein.
mit
Mögliche Arten von Rückstellungen
Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten für Rückstellungen. Welche Rückstellungen im konkreten Fall gebildet werden müssen
oder gebildet werden dürfen, sollte individuell geprüft werden.
Beispiele für mögliche Rückstellungen
Nachfolgend werden auszugsweise drei Möglichkeiten für Rückstellungen aufgezeigt:
n
Rückstellungen zur Erfüllung der Aufbewahrungspflichten
Über einen Zeitraum von sechs bis zehn Jahren sind Buchführungs- und Abschlussunterlagen einschließlich aller Belege
aufzubewahren. Hierbei handelt es sich um eine gesetzliche
öffentlich-rechtliche Verpflichtung, sodass der Aufwand wirtschaftlich in dem Jahr verursacht ist, für das die Unterlagen
aufzubewahren sind. Dieser Umstand lässt sich auch praktisch
erklären, da die Aufbewahrungspflichten auch nach Betriebsbeendigung jeweils noch sechs bis zehn Jahre bestehen.
Möglichkeiten der Innenfinanzierung
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Zu den Kosten der Aufbewahrung gehören beispielsweise Kosten
der Archivräume und Speicherung auf Datenträgern sowie Personal- und Sachkosten einer Mikroverfilmung oder Digitalisierung.
Diese Aufbewahrungskosten sind bei der Bildung einer Rückstellung zu kalkulieren.
n
Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten
Jedes Unternehmen, das eine Bilanz erstellt, hat eine Rückstellung für die entsprechenden Jahresabschlusskosten zu bilden.
Schließlich besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur Aufstellung des Jahresabschlusses und gegebenenfalls sogar zur Prüfung des Abschlusses. Darüber hinaus können auch die Kosten
der Veröffentlichung des Abschlusses ebenso wie die Kosten für
die Erstellung des Geschäftsberichts und die Erstellung der betrieblichen Steuererklärungen mit in die Rückstellung einbezogen werden.
n
Rückstellungen für Pensionen oder ähnliche Verpflichtungen
Pensionsrückstellungen sind Rückstellungen für Verpflichtungen
aus betrieblicher Altersversorgung (Pensionsverpflichtungen).
Der Begriff „Pensionsrückstellung“ stammt aus § 6a EStG und
bezieht sich daher zunächst auf die Steuerbilanz.
Pensionsrückstellungen gehören zu den Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und unterliegen handelsrechtlich der
Passivierungspflicht. Das handelsrechtliche Passivierungsgebot
bedeutet steuerrechtlich die Pflicht zur Passivierung.
Fazit zur Finanzierung durch Rückstellungen
Grundsätzlich sind bei der Bildung von Rückstellung die handelsrechtlichen und die steuerrechtlichen Grenzen im Sinne von
§ 249 HGB sowie § 5 EStG zu beachten.
Hinsichtlich des Finanzierungseffektes ist zwischen kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Rückstellungen zu unterscheiden:
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n
Kurzfristige oder mittelfristige Rückstellungen sind nur bedingt zur Finanzierung geeignet. Denn diese Rückstellungen
werden vergleichsweise zeitnah wieder aufgelöst.
Kurzfristige Rückstellungen sind beispielsweise Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten, Steuerrückstellungen oder Rückstellungen für unterlassene Aufwendungen
für Instandhaltung (Nachholung in den ersten drei Monaten
des Folgejahres).
n
Mittelfristige Rückstellungen sind beispielsweise Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften,
oder Rückstellungen für Gewährleistung.
n
Langfristige Rückstellungen spielen die bedeutendere Rolle
zur Innenfinanzierung eines Unternehmens. Schließlich werden diese Rückstellungen erst nach einer längeren Zeitspanne wieder aufgelöst.
Ein gutes Beispiel hierfür sind Pensionsrückstellungen. Bereits
ab dem Zeitpunkt der Zusage dürfen diese Rückstellungen gebildet werden. Das heißt also deutlich lange vor dem Versorgungsfall.
2.3 Rationalisierung – Befreien Sie unnötig
gebundenes Kapital
Was wird unter Rationalisierung verstanden?
Rationalisierung lässt sich über zwei Wege definieren. Es handelt sich entweder um Maßnahmen mit dem Ziel, einen höheren
Output – wie beispielsweise Menge, Umsatz, Gewinn – mit demselben Input – wie beispielsweise Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe – zu erzielen.
Die alternative Rationalisierungsmaßnahme verfolgt das Ziel,
einen gleichen Output mit einem geringeren Input, das heißt
Produktionsfaktoren, zu erzielen. Aus dem allgemeinen Rationalprinzip leitet sich das Ökonomische Prinzip ab, was im weMöglichkeiten der Innenfinanzierung
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sentlichen durch die oben genannte Definition wiedergegeben
wurde. Die Konsequenz besteht in einer Verbesserung der Produktivität, Rentabilität oder Wirtschaftlichkeit.
Mögliche Arten von Rationalisierungen
Grundsätzlich werden zwei Arten von Rationalisierungsmaßnahmen unterschieden:
n
Gleiches Ergebnis bei geringerem ProduktionsfaktorEinsatz
Es erfolgt eine Einsparung von Input, das heißt Produktionsfaktoren.
Beispiel: So können menschliche Arbeitskräfte durch preiswertere
Maschinen bzw. Roboter ersetzt werden. Hier erfolgt die Einsparung durch Automatisierung.
n
Höheres Ergebnis bei gleichem Produktionsfaktor-Einsatz
Es können Rationalisierungsinvestitionen getätigt werden, um
bei gleichem Input einen höheren Output zu erzeugen.
Beispiel: Wenn in eine entsprechende Maschine investiert wird,
können gleich teure Betriebsmittel eingesetzt werden, es wird aber
eine deutlich höhere Leistung erzielt und damit ein höheres Ergebnis.
n
Sonstige Rationalisierungsmaßnahmen – Verringerung
der Kapitalbindung
Möglicherweise lässt sich auch der Lagerbestand im Hinblick
auf Werkstoffe reduzieren, sodass die Kapitalbindung verringert
wird.
Beispielsweise kann durch eine bessere Einkaufsdisposition bisher gebundenes Kapital freigesetzt werden, indem Lagerbestände
eingespart werden oder günstigere Bestellmengen gewählt werden. Daneben können auch die Verkürzung der Lagerdauer von
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