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4 Rücklagen – Mehr Eigenkapital durch Überschüsse

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wert eines Wirtschaftsgutes und dem niedrigeren Buchwert

desselben. Diese stillen Reserven werden in der Regel erst bei

Veräußerung oder Entnahmen des Wirtschaftsgutes oder durch

Betriebsveräußerung oder Betriebsaufgabe aufgedeckt.



Wie unterscheiden sich Rücklagen von Rückstellungen?

Während Rücklagen ein Teil des Eigenkapitals sind, stellen Rückstellungen Fremdkapital dar. Rücklagen sind Überschüsse aus

wirtschaftlicher Tätigkeit, die für bestimmte zukünftige Zwecke

reserviert sind.



Mögliche Arten von Rücklagen

Je nach Rechtsform gibt es Rücklagen, die gebildet werden dürfen und die gebildet werden müssen. Die Grundformen der Rücklagen lassen sich wie folgt beschreiben:



Abbildung 7: Rücklagen



Möglichkeiten der Innenfinanzierung



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Bei einer Kapitalgesellschaft setzen sich die offenen Rücklagen

aus Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen zusammen. In die

Kapitalrücklage gehen die von den Anteilseignern über das Nominalkapital bzw. gezeichnetes Kapital zugeführten Eigenkapitalbeträge ein.

Die Gewinnrücklagen dagegen umfassen die Teile, die aus im

Unternehmen erwirtschafteten Gewinnen in die Rücklagen eingestellt wurden. Innerhalb der Gewinnrücklage wird wiederum

nach gesetzlichen Rücklagen, Rücklagen für eigene Anteile,

satzungsmäßigen Rücklagen und anderen Rücklagen unterschieden.



Die Finanzierung durch Rücklagen

Im Rahmen der Finanzierung kommt insbesondere den freien

Rücklagen, die auch von GmbHs gebildet werden dürfen besondere Bedeutung zu. Denn die Rücklagen dienen, als Bestandteil

des Eigenkapitals der langfristigen Unternehmensfinanzierung

und somit der Innenfinanzierung.

Die offene Selbstfinanzierung geschieht durch die Bildung offener Rücklagen. Dies sind beispielsweise finanzielle Reserven

oder auch Kapitalfonds des Unternehmens, die zum Ausgleich

von Verlusten oder für Sonderzwecke vorgesehen sind. Als Kapitalrücklage wird unter anderem der Gegenwert eines bei der

Emission von Anteilen erzielten Aufgeldes (=Agio) bezeichnet.

Dem gegenüber stellen die Rücklagen, die aus dem Unternehmensergebnis gebildet wurden, Gewinnrücklagen dar.

Allerdings dürfen Rücklagen zum Teil auch nicht ausgeschüttet

werden, wie beispielsweise die gesetzlichen Rücklagen bei Aktiengesellschaften.



Die Bildung von Rücklagen = offene Selbstfinanzierung

Ein bilanzierendes Unternehmen darf grundsätzlich Rücklagen

bilden. Auf diese Weise können die Gesellschafter dem Unternehmen nicht alle Finanzmittel entziehen. Aus diesem Grunde



40 | Möglichkeiten der Innenfinanzierung



wurden bereits – wie weiter oben angedeutet – vom Gesetzgeber

je nach Rechtsform unterschiedliche Vorschriften zur Bildung offener Rücklagen erlassen.

Die Bildung der Rücklagen verringert den möglichen Ausschüttungsbetrag, der an die Gesellschafter ausbezahlt werden kann.

Dies führt zur Bindung liquider Mittel und dient so zur Selbstfinanzierung.

Die nachfolgend dargestellte Tabelle zeigt die Möglichkeiten und

auch die Pflichten der Rücklagenbildung.



AG



GMBH



PERSONENGESELLSCHAFT



gesetzliche Rücklage

(mindestens 10 % des

Grundkapitals)



Einstellung in Gewinnrücklagen und/

oder



(dispositives Recht

der Gesellschafter)

Bestimmungen sind

im Gesellschaftsvertrag geregelt oder



Rücklage für eigene

Anteile



2. Ausweis eines

Gewinnvortrages



gesetzliche Regelungen gemäß § 121

HGB für oHG oder

§ 168 HGB für KG



Satzungsmäßige

Rücklagen



Beschluss gemäß Gesellschaftsversammlung, gesetzliche

Bestimmungen oder

Gesellschaftsvertrag



Verbuchung auf

Kapitalkonten der

Gesellschafter



Andere Gewinnrücklagen (laut Beschluss

der Hauptversammlung)



Möglichkeiten der Innenfinanzierung



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Das Ziel der Rücklagenbildung besteht darin, weniger Gewinn

an die Gesellschafter auszuschütten und stattdessen finanzielle

Mittel zur Finanzierung nutzen zu können.



Stille Selbstfinanzierung

Die stille Selbstfinanzierung entsteht beispielsweise durch Unterbewertung von Vermögensgegenständen (Aktiva in der Bilanz) bzw. durch Überbewertung von Schulden (Passiva in der

Bilanz). Hierbei ist zwischen externen Faktoren und internen

Effekten zu unterscheiden. Externe Faktoren können beispielsweise Wertpapiersteigerungen sein. Dem gegenüber können interne Effekte zum Beispiel durch die Geschäftsführung aufgrund

von Bilanzierungsmöglichkeiten verursacht werden.

Die stille Selbstfinanzierung wird nicht in der Bilanz ausgewiesen und wird daher erst bei Realisierung offenkundig, sodass

sich in ihr ein besonderes „verdecktes“ Finanzierungspotenzial

verbirgt. Durch die stille Selbstfinanzierung verringert sich der

ausgewiesene Gewinn. Dies wiederum führt zu einer verringerten Besteuerungsgrundlage und so zu einer geringeren Steuerlast bzw. zu einer Steuerstundung. Die Konsequenz ist ein

Liquiditäts- und Zinsgewinn gegenüber Krediten. So wird die

Rentabilität erhöht.

Damit führt die stille Selbstfinanzierung zu einem kontinuierlichen Finanzierungseffekt, wenn im Falle der Auflösung stiller

Reserven zugleich neue stille Reserven gebildet werden. Auf diese Weise hat die stille Selbstfinanzierung große Finanzierungseffekte.



Beispiele für mögliche stille Selbstfinanzierungen

n

Wertpapiere haben einen höheren Börsenwert, als in der

Bilanz zugrunde gelegt wurde.

n Rückstellung wurde entsprechend dem Vorsichtsprinzip

Eine

höher bewertet, als es bei der tatsächlichen Verbindlichkeit

notwendig gewesen wäre.



42 | Möglichkeiten der Innenfinanzierung



n

Bürogebäude und Werkshallen wurden mit Anschaffungskosten in der Bilanz aktiviert. Jedoch erhöhte sich im Laufe

der Zeit ihr Wert, sodass der Verkehrswert höher ist als der

Buchwert.

n

Rechnungsabgrenzungsposten wurden auf der Passivseite der

Bilanz zu hoch gebildet.



Kritische Analyse und Bewertung der Selbstfinanzierung

Die Ergebnisse der Bewertung und Analyse der Selbstfinanzierung sind zur Übersicht in den beiden nachfolgenden Aufstellungen zusammengefasst.

VORTEILE

DER SELBSTFINANZIERUNG



NACHTEILE

DER SELBSTFINANZIERUNG





Keine Abhängigkeit von Eigenoder Fremdkapitalgebern

Sofortige Verfügbarkeit der



Finanzmittel



Keine Veränderung der Beteiligungsverhältnisse



Steuerliche Vorteile bei stiller

Selbstfinanzierung  Steuerstundung

Stärkung d. Eigenkapitalquote,



hohe stille Reserven  bessere

Kreditwürdigkeit



Keine Kapitalbeschaffungskosten



Rückzahlungsverpflichtungen

müssen nicht erfüllt werden

 liquiditätsschonend, kein

Abfluss von Finanzmitteln für

Fremdkapitalzinsen und Tilgung





Gefahr von Fehlinvestitionen,

da es an neutraler Instanz

mangelt, die bei Fremdfinanzierung das Investitionsvorhaben

beurteilen und prüfen würde



Sofern das Kapital außerhalb

des Unternehmens mit höherer

Rendite angelegt werden

könnte, wäre die Ausschüttung

der Gewinne sinnvoller

Verschleierung der tatsäch•

lichen Lage des Unternehmens

durch Bildung und Auflösung

stiller Reserven in den jeweiligen Perioden  Verringerung

der Aussagekraft der Bilanz für

Externe

Selbstfinanzierung führt zur



Schmälerung der Gewinnausschüttung an die Gesellschafter



Selbstfinanzierung ist nicht

kostenlos



Möglichkeiten der Innenfinanzierung



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



VORTEILE

DER SELBSTFINANZIERUNG



NACHTEILE

DER SELBSTFINANZIERUNG





Mehrung der Substanz des

Unternehmens  das Unternehmen ist weniger anfällig für

Krisen



Mangel an langfristiger Pla•

nungsmöglichkeit, da die Höhe

der künftig erwirtschafteten

Gewinne wenig vorhersehbar ist



Aufgrund der dargestellten Vor- und Nachteile muss im Einzelfall abgewägt werden, ob die Selbstfinanzierung eine sinnvolle

Finanzierungsalternative darstellt.



44 | Möglichkeiten der Innenfinanzierung



3.

Möglichkeiten

der Außenfinanzierung



3.1 Business Angels – Helfer mit Geld und

Wissen

Die Bezeichnung „Business Angels“ wurde in den USA geprägt.

Zu den „Unternehmensengeln“ werden Privatpersonen gezählt,

die sich im Austausch für Kapitalanteile an einer Gesellschaft

beteiligen. Dabei ist ihre Unterstützung nicht auf finanzielle

Mittel beschränkt, sondern zwingend mit weiteren Leistungen

verbunden. Durch diesen aktiven Anteil an dem Beteiligungsunternehmen unterscheiden sich Business Angels von den sogenannten passiven Privatinvestoren, wie zum Beispiel Freunde

und Verwandte des Gründers.

Dadurch sind Business Angels ideale Partner für junge Unternehmen, die Kapital zwischen 10.000 Euro und 2 Millionen Euro

aufnehmen wollen, wobei sich das durchschnittliche Finanzierungsvolumen bei 200.000 Euro einpendelt. Dabei erwarten

Business Angels jedoch eine weit überdurchschnittliche Rendite,

wenn sie zum Zeitpunkt des Exits ihre Unternehmensanteile verkaufen. Es kommen also auch nur solche Unternehmen für eine

Beteiligung in Frage, die sich schon in einer Phase des Wachstums

befinden oder zumindest das Potenzial dazu aufweisen. Zurzeit

sind dies im Besonderen die technologieintensiven Branchen.

Zugleich sind es vor allem Unternehmen, bei denen entweder

Banken aufgrund des hohen Risikos eine Finanzierung scheuen

oder aber bei denen für Kapitalbeteiligungsgesellschaften, wie

zum Beispiel Venture Capital-Gesellschaften, das Beteiligungsvolumen zu gering erscheint.

Business Angels zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel schon selber ein oder auch mehrere Unternehmen gegründet

und erfolgreich aufgebaut haben. Das bedeutet, dass sie selber

schon umfangreiche Erfahrungen als Unternehmenslenker gesammelt haben. Dies bedeutet aber nicht, dass Business Angels

fortgeschritteneren Alters sein müssen. Es gibt sie quer durch

alle Altersschichten, wobei rund 70 Prozent der in Deutschland

tätigen Business Angels nicht älter als 55 Jahre sind. Das bedeu-



46 | Möglichkeiten der Außenfinanzierung



tet auch, dass die Mehrzahl der Business Angels ihren Platz in

der Geschäftsleitung ihres eigenen Unternehmens, oder aber in

Fremdunternehmen haben.

Da Business Angels sich ausschließlich mit ihrem eigenem Vermögen direkt an Unternehmen beteiligen, verfügen sie zumeist

über ein erhebliches Privatvermögen, von dem sie nur einen gewissen Prozentsatz für ihre Beteiligungen einsetzen. Damit ist

gewährleistet, dass auch im Falle eines totalen Verlustes des Investments die wirtschaftliche Situation des Business Angels sich

nicht gravierend verschlechtern kann. Die Beteiligungsdauer

kann dabei ganz unterschiedlich sein und hängt maßgeblich von

den Vorstellungen des jeweiligen Business Angels ab. Dabei ist

eine Beteiligungsdauer zwischen drei und zehn Jahren möglich.

Das Engagement von Business Angeln beruht jedoch nicht nur auf

rein monetären Erwartungen und Zielsetzungen. Business Angels

sind Menschen, die bereit sind, ihre Erfahrungen und Kenntnisse

anderen zur Verfügung zu stellen. Das heißt, dass Business Angels vor allem auch Spaß an ihren Investments haben wollen.

Dies erlangen sie in erster Linie dadurch, dass die „Chemie“ zwischen ihnen und dem Gründer- bzw. Management-Team stimmt.

Damit rückt bei dieser Finanzierungsform das Management-Team

in den zentralen Fokus bei der Beteiligungsauswahl durch den

Business Angel. Im Gegenzug profitiert das Beteiligungsunternehmen am häufigsten dadurch, dass es von dem Business Angel

in dessen Netzwerk eingeführt wird und seine Kontakte nutzen

kann. Der zweithäufigste Beitrag eines Business Angels besteht

aus Coaching-Leistungen, gefolgt von Finanz- und ManagementKnow-how. Dabei kann die Intensität dieser Leistungen ganz

unterschiedliche Formen annehmen und soweit gehen, dass der

Business Angel sogar eine Zeitlang in einer Vollzeittätigkeit dem

Unternehmen zur Seite steht.



Möglichkeiten der Außenfinanzierung



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