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4 Forfaitierung – Lieferantenkredite zuGeld machen

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Grundsätzlich entspricht die Rechtslage der Forfaitierung der

des Forderungskaufs. Denn in der Regel wird das Bonitätsrisiko

durch den Forfaiteur (= Käufer) übernommen und die Haftung

für den Forderungsbestand wird durch den Forfaitisten (= Verkäufer) übernommen. Wenn demgegenüber das Bonitätsrisiko

nicht vollständig übernommen wird, handelt es sich grundsätzlich um einen Darlehensvertrag.



Abbildung 16: Forfaitierung



156 | Innovative Finanzierungsinstrumente



Arten der Forfaitierung

Es gibt verschiedene Arten der Forfaitierung:

n

Exportfinanzierung durch Ankauf bankavalierter Solawechsel (oder gezogener Wechsel) oder durch Ankauf

einer Akkreditivforderung

Im Rahmen der Exportfinanzierung stellt der Importeur für einen ihm eingeräumten Lieferantenkredit eine Sicherheit. Diese

Sicherheit lässt sich in Form eines Bankavals auf einem Solawechsel oder durch eine Akkreditivforderung ausgestalten. Dabei verkauft der Exporteur (= Forfaitist) die Forderung abzüglich

der Zinsen an den Forfaiteur ( Bank des Exporteurs) und überträgt die Rechte aus dem Sicherungsinstrument an diesen. Der

Forfaiteur zieht bei Fälligkeit den Betrag ein.

n

Leasingrefinanzierung durch Ankauf einer bankgarantierten Forderung oder Ankauf einer Forderung mit

sonstigen Sicherheiten

Zunächst hat der Leasinggeber das Leasingobjekt erworben, um

es an einen Leasingnehmer „verleasen“ zu können. Im zweiten

Schritt soll das Leasingobjekt refinanziert werden. Daher verkauft der Leasinggeber seine Ansprüche auf Zahlung der Leasingraten aus dem Leasingvertrag an den Forfaiteur, also an die

Bank. Auf diese Weise übernimmt die Bank als Forfaiteur das

Bonitätsrisiko, nachdem sie zuvor nach den Bestimmungen des

Kreditwesengesetzes (KWG) das Risiko der Leistungsfähigkeit

des Leasingnehmers überprüft hat.

n

Finanzierung durch Forfaitierung bei Public Private Partnership (PPP)

Bei der Finanzierung durch Forfaitierung bei PPP-Projekten finanziert der öffentliche Auftraggeber, meist eine Gemeinde,

ein öffentliches Bauvorhaben in der Regel nicht selbst, sondern

überträgt Planung, Bau und Betrieb einem privaten Investor, der

als Gegenleistung während eines festgelegten Zeitraumes ein

jährliches Entgelt erhält. Der Forderungsverkauf kann mit oder

Innovative Finanzierungsinstrumente



| 157



ohne Einredeverzicht des öffentlichen Auftraggebers zur Finanzierung von PPP-Projekten angewandt werden.

Im Falle des Einredeverzichts verpflichtet sich die Kommune, der

finanzierenden Bank das mit dem Privaten vertraglich vereinbarte PPP-Entgelt bedingungslos zu zahlen. Dadurch wird aus dem

zweiseitigen Forfaitierungsvertrag nun ein dreiseitiger Vertrag

inklusive Einredeverzicht.

Vor- und Nachteile der Forfaitierung







Pro Forfaitierung

•Bilanzentlastung,Schonungder

Kreditlinie, Verbesserung der

Kreditlinie



Kontra Forfaitierung

•FinanzielleBelastungdurch

hohe Kosten für Forfaitierung



•AbgabedesAusfallrisikos,

Abwälzung des wirtschaftlichen

Risikos (Zahlungsunfähigkeit

bzw. Zahlungsunwilligkeit des

ausländischen Schuldners)

•ZuflussanLiquidität

•vollständigeFremdfinanzierung

•AbwälzungdesLänderrisikos

•WegfallderExportkreditversicherung

•NutzungvonSkontierungsmöglichkeiten durch erhöhte

Liquidität

•KeineKreditüberwachungund

Forderungsverwaltung erforderlich.

•AbwälzungdesWährungsrisikos

bei Geschäften, die in Fremdwährung fakturiert werden.



158 | Innovative Finanzierungsinstrumente



Unsere Praxishinweise aufgrund von zahlreich gestellten

Mandanten-Fragen

Müssen alle Forderungen forfaitiert werden?

Nein, normalerweise werden nur einzelne, ausgewählte Forderungen an eine Forfaitierungsgesellschaft verkauft.



?



Reicht die Forderung als Sicherheit für die Forfaitierungsgesellschaft aus?

Forfaitierungsgesellschaften erwarten die Stellung von zusätzlichen Sicherheiten. Dabei schwankt die Höhe der Besicherung

von Gesellschaft zu Gesellschaft.

Welche Forderungsarten werden angekauft?

Forderungen, die auf einem Akkreditiv beruhen, Wechselforderungen, Forderungen, die durch eine Bankgarantie besichert

sind, und Forderungen, die durch Ausfuhrgarantieren oder

-bürgschaften des Bundes abgesichert sind.

Kann die Forderung auch dann verkauft werden, wenn das

Bestimmungsland als politisch instabil gilt?

Grundsätzlich ja.

Was ist beim Forfaitierungsgeschäft im Vorfeld zu beachten?

Im Vorfeld sind die Konditionen des Geschäfts klar zu ermitteln. Benötige ich noch eine Ausfuhrkreditversicherung?

Unter Umständen ja, wenn nur ein bestimmtes Geschäft forfaitiert wird.



Unsere Tipps zu diesem Thema

Voraussetzungen für den Einsatz der Forfaitierung

Für den Einsatz des Finanzierungsinstrumentes „Forfaitierung“

ist Voraussetzung, dass die jeweiligen Forderungen kurz-, mittel- oder langfristig abstrakt und vom Grundgeschäft getrennt

sind. Ein wesentlicher Punkt ist die Bonität des Schuldners. Aber

mindestens genauso wichtig ist die Kreditwürdigkeit des Landes

Innovative Finanzierungsinstrumente



| 159







bzw. der Bank des Importeurs. Denn sofern die Kreditwürdigkeit

fehlt, wird keiner zur Forfaitierung bereit sein. Das gilt auch für

den Fall, dass die Forderungen nicht aus einer Hartwährung wie

Euro oder Dollar bestehen. Schließlich muss die Forderung frei

von Rechten Dritter sein.

Einschätzungen der Kosten der Forfaitierung

Grundsätzlich ist die Forfaitierung zinsgünstiger als ein Kontokorrentkredit. Bei Exportgeschäften orientieren sich die Kosten

des Forfaitisten an einem festen Diskontsatz. Dieser richtet sich

nach der Höhe des Länderrisikos des Importlandes und nach der

Bonität der garantierenden Bank sowie auch nach der Laufzeit.

Verglichen mit anderen Instrumenten der Exportfinanzierung

sind die Kosten einer Forfaitierung gewöhnlich recht hoch. Die

Kosten setzen sich aus dem oben beschriebenen Abschlag anhand des Diskontsatzes und aus einer Bereitstellungsprovision

zusammen.



6.5 Private Equitiy –

Private Investmentgesellschaften

Aktuelle Situation

Unter Private Equity wird die Kapitalbeteiligung an einem Unternehmen verstanden, wobei es sich um eine zeitlich begrenzte Kapitalunterstützung handelt. Das Unternehmen benötigt zunächst

das Kapital des Investoren. In der Folgezeit wird der wirtschaftliche Erfolg mit den Kapitalgebern geteilt.

Aktuell nehmen Private-Equity-Kapitalgeber durch die Bereitstellung von Kapital für meist mittelständische Unternehmen

eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft ein. Damit tragen Private-Equity-Kapitalgeber auch zu nachhaltig wirtschaftlichem

Erfolg bei. Letztlich wird so nicht nur Unternehmenswachstum

gefördert, sondern es werden auch Arbeitsplätze gesichert und

neue geschaffen.



160 | Innovative Finanzierungsinstrumente



So funktioniert Private Equitiy

Grundsätzlich engagieren sich Private-Equity-Gesellschaften

eher langfristig. Dabei wird das Kapital in der Regel zwischen

drei und zehn Jahre lang zur Verfügung gestellt. Die Besonderheit an der Private-Equity-Finanzierung besteht darin, dass neben der finanziellen Komponente oft auch ein Betreuungs- und

Beratungsangebot enthalten ist.

Weil die Investoren langfristig am Wertzuwachs eines Unternehmens partizipieren, verzichten die Kapitalgeber meist auf

laufende Zinszahlungen und erzielen ihren Gewinn durch Veräußerung ihrer Beteiligung am Ende der Investitionsphase.

Kapitalgeber bei der Private Equity Finanzierung sind meist Private-Equity-Gesellschaften oder Venture-Capital-Gesellschaften.

Diese Kapitalgeber spezialisieren sich in der Regel auf bestimmte

Unternehmensformen oder Finanzierungsanlässe. Finanzierungsphasen können die Frühphasenfinanzierung, die Expansionsfinanzierung und die Wachstumsfinanzierung sein. Als besondere

Finanzierungsanlässe kommen der Börsengang, Restrukturierungen einschließlich Gesellschafterwechsel ebenso in Frage wie

Unternehmensübernahme oder Unternehmenssanierung.

In der Grafik werden die verschiedenen Arten der Private-Equity-Finanzierung zusammengefasst (siehe Abbildung 17 auf Seite

162).



Arten der Private-Equitiy-Finanzierung

Streng genommen existiert nicht das Finanzierungsinstrument

„Private Equity“, sondern es handelt sich hierbei um die Zusammenfassung bzw. den Oberbegriff über Venture Capital, Buy-out

und Mezzanine-Kapital.

n

Venture Capital

Venture Capital wird auch als Risikokapital oder Wagniskapital bezeichnet. Denn das Kapital wird in der Regel entweder in

Form von voll haftendem Eigenkapital oder durch eigenkapitalInnovative Finanzierungsinstrumente



| 161



Abbildung 17: Private-Equity-Finanzierung



ähnliche Finanzierungsinstrumente in das Unternehmen eingebracht. Eigenkapitalähnliche Finanzierungsinstrumente sind

beispielsweise Mezzanine-Kapital oder Wandelanleihen. Weil es

keine Börsen für Venture Capital gibt, findet die Organisation

von derartigem Risikokapital außerhalb des geregelten Kapitalmarkts statt.

Darüber hinaus wird auf die Ausführungen zum Thema „Venture

Capital“ auf das Kapitel „3.3. Venture Capital und Fonds“ verwiesen.

n

Buy-out

Venture Capital wird auch als Risikokapital oder Wagniskapital

bezeichnet. Denn das Kapital „Buy-out“ umfasst verschiedene

Formen der Unternehmensübernahme, wobei jeweils das bisherige Management beibehalten werden soll. Unterschieden wird

hier in Institutionellen Buy-out (IBO), in Leveraged Buy-out

(LBO) und in Management Buy-out (MBO).



162 | Innovative Finanzierungsinstrumente



n

Institutioneller Buy-out (IBO)

Der Institutionelle Buy-out (IBO) ist durch die mehrheitliche

oder vollständige Übernahme eines Unternehmens durch einen

institutionellen Investor oder Finanzinvestor gekennzeichnet.

n

Leveraged Buy-out (LBO)

Leveraged Buy-out (LBO) bezeichnet die fremdfinanzierte Übernahme eines Unternehmens. Es handelt sich hierbei um die

Akquisition eines Unternehmens unter Einbezug eines großen

Anteils an Fremdkapital zur Begleichung des Kaufpreises. Dabei

erfolgt in der Regel die überwiegende Besicherung der Akquisitionsfinanzierung durch die Zielgesellschaft und deren Vermögensgegenstände.

n

Management Buy-out (MBO)

Management Buy-out (LBO) bezeichnet die mehrheitliche Übernahme eines Unternehmens, bei dem das Management die Mehrheit des Kapitals von den bisherigen Eigentümern erwirbt. Meist

wird jedoch eine Bank oder ein anderer Finanzinvestor zu Hilfe

genommen, weil derartige Transaktionen nicht nur aus dem Privatvermögen der Geschäftsführung erfolgen.



Vor- und Nachteile der Private-Equitiy-Finanzierung

Pro



Kontra



•Liquiditätwirdwährendder

Expansionsphase geschont,

Zins- und Dividendenzahlungen entfallen.

•PrivatEquityistEigenkapital

und verbessert die eigene

Finanzierungsstruktur.

•diezusätzlicheFremdkapitalaufnahme wird erleichtert.



•KapitalwirdauffünfJahre

fest gelegt.



Innovative Finanzierungsinstrumente



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



Pro

•Private-Equity-Gesellschaften

bringen nicht nur zusätzliches

Wissen in das jeweilige Unternehmen, sondern auch ein

Netzwerk an Kontakten.

•ProjekteundExpansionsstrategien können schneller durchgeführt werden.



Kontra





Unsere Tipps zu diesem Thema

Einschätzungen der Kosten

Die Kosten der Finanzierung über Private-Equity-Kapital entspricht der Rendite der Kapitalgeber. Hier kann die Rendite zwischen 10 und 50 Prozent variieren. Die Unterschiede resultieren

aus der Phase der Investition und aus der Finanzierungsform.

Weiterhin gilt es das hohe Risiko einer Private-Equity-Finanzierung für den Kapitalgeber zu berücksichtigen. Schließlich kann

dieser Kapitaleinsatz für den Kapitalgeber auch mit einem vollständigen Verlust enden.



6.6 Asset Backed Securities (ABS) –

Geld beschaffen wie Schalke 04

Immer wieder ein Problem: Die Geldbeschaffung

Immer dann, wenn es um die Kapitalbeschaffung zur Unternehmensfinanzierung geht, dann erfreuen sich sogenannte „Asset

Backed Securities“ (ABS) immer größerer Beliebtheit. Bereits seit

Anfang der achtziger Jahre ist an den internationalen Finanzmärkten ein beachtenswerter Trend von der klassischen Kreditfinanzierung weg hin zu der Begebung eigener Wertpapiere zu

beobachten, also der Verbriefung von Finanzierungen. Gerade

aktuell sind Alternativen zum klassischen Bankkredit begehrt.



164 | Innovative Finanzierungsinstrumente



Innerhalb der Tendenz zur Verbriefung von Finanzierungen gibt

es zwei Entscheidungsformen: Einerseits findet die Substitution

der Kreditfinanzierung durch die Wertpapierfinanzierung mittels

eigener emittierter Schuldverschreibungen statt. Andererseits

werden bereits bestehende Finanzaktiva als Wertpapiere verbrieft. Die hieraus entwickelten Wertpapiere werden als „Asset

Becked Securities“ bezeichnet.



Und so ist die Funktionsweise der „Asset Backed

Securities“

Unter Asset Backed Securities (ABS) wird der Verkauf von Forderungen an eine Zweckgesellschaft verstanden, die sich durch

die Ausgabe eines Wertpapiers refinanziert. Das Ziel der Asset

Backed Securities besteht darin, bisher nicht liquide Vermögensgegenstände in festverzinsliche, handelbare Wertpapiere umzuwandeln. Dabei werden bestimmte Finanzaktiva als Sicherheit in

einen Forderungspool eingebracht, der von einer Finanzierungsgesellschaft treuhänderisch verwaltet wird.

Auf diese Weise erklärt sich der Begriff „Asset Backed Securities“. Denn es handelt sich hier um durch Vermögenswerte (Assets) unterlegte (Backed) Wertpapiere (Securities).

Die genaue Funktionsweise dieser Finanzierungsform soll anhand des nachfolgend dargestellten Schaubildes veranschaulicht

und erläutert werden (siehe Abbildung 18 auf Seite 166).

Mit der Verbriefung von Forderungen erhält das Unternehmen

benötigte Liquidität. Aus diesem Grunde besteht das Grundprinzip von ABS bzw. der Finanzierung durch ABS-Transaktionen darin, Forderungen eines Unternehmens in handelbare Wertpapiere

umzuwandeln. So verkauft ein Unternehmen Gegenstände des

Anlage- oder Umlaufvermögens mit bilanzbefreiender Wirkung

an eine sogenannte Zweckgesellschaft, die eigens zu diesem

Zweck gegründet wurde. Bei dieser Zweckgesellschaft handelt es

sich um eine mit Minimalkapital ausgestattete Einzweckgesellschaft (SPV = Special Purpose Vehicle oder auch SPC = Special

Innovative Finanzierungsinstrumente



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